Geschichte der Handschuhe
Heutzutage sind Handschuhe ein fester Bestandteil unserer Garderobe.
Nur wenige Menschen wissen, dass es dieses Accessoire schon seit etwa 4.000 Jahren gibt und dass es auch heute noch die nonverbale Kommunikation zwischen Menschen unterstützen kann.
Legende:
Bei einem Spaziergang am Meer schnitt sich die Göttin Venus in den Finger an der Kante einer Muschel. Die Nymphen verbanden die Wunde und vorsichtshalber auch die Hände der Göttin mit Leinenbändern. So sind die ersten Handschuhe der Welt entstanden.
Handschuhe haben nicht nur eine lange, sondern auch eine sehr unterhaltsame Geschichte, die sowohl die ägyptischen Pharaonen als auch das europäische Bürgertum betraf.
Der Fehdehandschuh wurde geworfen, wenn man einen Gegner zu einem Duell herausforderte. Der Fehdehandschuh wurde bei der Ernennung zum Ritter überreicht. Ein Fehdehandschuh, der von einer Dame überreicht wurde, bedeutete herzliche Zuneigung. Der Handschuh war ein Symbol, das mit Etikette, Macht und sogar Liebe assoziiert wurde...
Die ersten Handschuhe sahen recht exotisch aus: kleine Handtäschchen, die um das Handgelenk gebunden wurden. Diese Handschuhe haben ihren Ursprung im alten Ägypten. Später hatten die Taschen eine Ausbuchtung für den Daumen. Ägyptische Frauen benutzten diese Handschuhe zum Essen und Arbeiten, um sich die Hände nicht schmutzig zu machen.
Einer der ältesten Handschuhe wurde 1922 von Archäologen bei der Ausgrabung des Grabes von Tutanchamun gefunden. Im Handschuh des Pharaos waren zum ersten Mal alle Finger getrennt.
Die Pharaonen trugen dieses Accessoire als Symbol ihres hohen Status. Frauen trugen sie, um die Schönheit ihrer Hände zu bewahren.
König Kyros II. von Persien, der im sechsten Jahrhundert v. Chr. lebte, ließ seine Untertanen hinrichten, nur weil sie es wagten, ohne Handschuhe vor ihm zu erscheinen.
In der Antike dienten Handschuhe als Schutz für die Hände bei verschiedenen Tätigkeiten. Hirten und Bauern trugen sie, wenn sie mit dornigem Gras zu tun hatten.
Die alten Griechen hielten nichts vom Tragen von Handschuhen und betrachteten sie als Kavaliere, die sie nur bei harter Arbeit trugen.
Im alten Rom wurde dieses Accessoire von fast jedem getragen. Handschuhe schützten die Hände nicht nur vor Kälte und Schmutz, sondern auch vor heißen Speisen. Die Römer trugen Handschuhe aus Seide oder Leinen. So war es sicherer, heißes Fleisch aus dem Ofen zu holen - Gabeln kannten sie nicht.
Gladiatoren und Athleten schützten ihre Hände bei Faustkämpfen, indem sie sie mit langen Riemen aus Rohhaut umwickelten, so dass ihre Finger frei blieben.
Modehistoriker vermuten, dass der eigentliche Kult um den Handschuh im späten Mittelalter entstand, als er sich von einem nützlichen Kleidungsstück zu einer modischen Ergänzung der Kleidung entwickelte. Der Handschuh wurde zu einem Symbol der Macht. Bischöfe erhielten ihn bei ihrer Weihe, Ritter legten einen Treueeid ab und wurden befördert, und Stadtbewohner bekamen einen Handschuh als Symbol für ihre besonderen Privilegien.
Die Erlaubnis, Handel zu treiben, Steuern zu erheben und Münzen zu prägen, wurde durch die Übergabe eines königlichen Handschuhs erteilt. Die Richter nahmen ihre Arbeit erst auf, als sie dieses Zubehör in die Hände bekamen.
Handschuhe spielten im Leben der mittelalterlichen Ritter eine besondere Rolle. Ein ins Gesicht geworfener Handschuh bedeutete eine furchtbare Beleidigung, gefolgt von einem Duell. Ein von einer Dame erhaltener Handschuh war ein Zeichen ihrer Gunst. Wenn ein Ritter ein solches Geschenk erhielt, gab er es nie wieder her. Der Handschuh wurde in einer speziellen Tasche um den Hals oder hinter dem Gürtel getragen.
Ab dem 12. Jahrhundert wurden Handschuhe zu einem unverzichtbaren und wichtigen Bestandteil der Garderobe einer Frau. Sie waren mit bunten Stickereien verziert, mit Parfüm besprüht und mit Juwelen und Perlen geschmückt.
Lange und kurze, mit oder ohne Finger, Knöpfe und Bänder, aus Leder, Wildleder und Seide, waren die Handschuhe mit Perlen, Emailleanhängern und Metallplatten mit Einschnitten und Niello bestickt.
Auf besonderen päpstlichen Erlass hin trugen die Priester weiße Handschuhe, die die Reinheit symbolisierten.
Handschuhe aus Hirschleder, Kalbs- und Lammfell waren auch für Normalsterbliche erhältlich.
Fäustlinge und Handschuhe kamen in Russland erst recht spät auf.
Damals war es üblich, die langen Ärmel vor der Arbeit hochzukrempeln (daher der Ausdruck "Ärmel hochkrempeln" für "hart arbeiten") und nach der Arbeit im Winter herunterzuziehen, um die Hände warm zu halten. Mit hochgekrempelten Ärmeln haben sie natürlich nicht gut gearbeitet. Daher auch das Sprichwort: "mit heruntergelassenen Ärmeln".
Wie in anderen Ländern waren Handschuhe auch in Russland ein Zeichen von Reichtum und Adel.
Mit der Einführung der europäischen Mode durch Peter den Großen wurden die Handschuhe zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Damen- und Herrengarderobe. Ursprünglich wurden sie aus dem Ausland importiert. Im Laufe der Zeit entstanden auch eigene Handschuhmacher.
Eine kuriose historische Tatsache: Der russische Kaiser Nikolaus I., ein großer Ordnungsfanatiker, sah einmal einen Offizier auf einem Ball ohne Handschuhe und hielt dies für eine undenkbare Unverschämtheit. Der Beamte antwortete, er habe seine Handschuhe verloren. Nicholas I gab ihm dann sein eigenes.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts begann man in Russland mit der Produktion von Laika, einem besonders weichen Leder, aus dem die dünnsten und geschmeidigsten Handschuhe hergestellt wurden. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts wurden Handschuhe von Hand genäht.
Die Husky-Handschuhe waren sehr schwer anzuziehen, so dass diese Operation nur zu Hause durchgeführt wurde. Die kleinen Knöpfe wurden mit einem speziellen Werkzeug befestigt.
Damen durften sowohl im Haus als auch bei der Begrüßung Handschuhe tragen, mussten sie aber vor dem Essen bei Tisch ausziehen.
Im 19. Jahrhundert hatte die High Society spezielle Handschuhe für alle Gelegenheiten: Ballhandschuhe, Handschuhe für gesellschaftliche Anlässe, Tageshandschuhe, Reithandschuhe, Reisehandschuhe und Outdoor-Handschuhe.
Bis in die 1930er Jahre wurden Handschuhe dutzendweise gekauft und nie abgenutzt.
Handschuhe waren schon immer ein tolles Geschenk und werden es auch bleiben.
Handschuhzunge.
Die Dame benutzte die Handschuhe, um ihrem Liebhaber ein Zeichen zu geben, ihr Interesse zu bekunden oder ihn zu bitten, zur Seite zu gehen. Der Mann musste nur genau beobachten, was die Dame mit ihren Handschuhen machte.
Gemeinsame Bedeutungen:
- "Ja," der Handschuh hätte versehentlich fallen gelassen werden müssen.
- "Nein" - er geht über die Handschuhe in seinen Händen.
- "Ich hasse dich" - die Handschuhe umdrehen.
- "Ich liebe dich" - beide Handschuhe auf den Boden fallen lassen.
- "Vergib mir" - lege den Handschuh deiner rechten Hand auf dein Herz.
- "Chagrin" - schlagen Sie mit Ihren Handschuhen fest auf Ihre Hand.
- "Ich möchte dich kennenlernen" - halten Sie die Handschuhe mit den Fingern nach unten.
- "Ich bin beschäftigt" - werfen Sie die Handschuhe leicht hoch.
- "Ich liebe einen anderen" - klopfe den Handschuh auf mein Kinn.
Informationsquelle:
"Kulturelles Erbe. Die Geschichte der Handschuhe. N. Muller.
Fotos stammen aus Open Source im Internet.
Mit Liebe und Respekt, Tatiana Kalinina
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