Die Geschichte des Puppenhauses
Die Geschichte der Puppenstube reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Die älteste bekannte Puppenstube wurde 1558 für Herzog Albrecht V. von Bayern gebaut - allerdings nicht als Spielzeug, sondern als kleinstes Kunstwerk und Ausstellungsstück. Im 17. und 18. Jahrhundert griffen wohlhabende Patrizierfamilien in Nürnberg und Augsburg die Idee auf und bauten ihre Häuser in Miniatur nach, um ihren Reichtum zu zeigen.
Damals waren sie nur Objekte der Kinderillustration. Die ersten Puppenhäuser für Mädchen wurden gebaut, um sie spielerisch auf ihre zukünftige Arbeit als Hausfrau vorzubereiten. Als Vorbild dienten die Wohnungen gutbürgerlicher Familien, die so genau wie möglich nachgebildet wurden.
Ende des 19. Jahrhunderts gab es auch separate Räume für Puppenstuben, insbesondere Puppenküchen, die mit allen notwendigen Küchengeräten ausgestattet waren. Inzwischen wurden Puppenstuben industriell gefertigt, in ärmeren Familien jedoch in einfacher Handarbeit hergestellt. Früher war es üblich, eine Puppenstube am Heiligabend zum Verschenken aufzustellen und nach Weihnachten im Januar wieder einzupacken und auf dem Dachboden zu lagern, damit man nur kurz damit spielen konnte.
Ursprünglich waren Puppenstuben dazu gedacht, kleine Mädchen und später Hausfrauen zu erziehen. Man glaubte, dass man sich von "jungen Nägeln" an in der Haushaltsführung üben sollte. Alte Exemplare sind heute in Spielzeugmuseen zu sehen und sind ein willkommenes Sammlerstück.
Es gibt eine ganze Marionettenstadt namens Mont-Plezir. Sie wurde für Prinzessin Augusta Dorothea von Schwarzburg-Arnstadt (1666-1751) in Arnstadt, Thüringen, angefertigt. Es besteht aus vielen Puppenhäusern und war nicht als Spielzeug, sondern als Kunstwerk konzipiert. Ziel war es, die Realität der damaligen Zeit unter Beteiligung von Adel, Bürgertum und Bauern wiederzugeben. Die fürstliche Residenz ist in zahlreichen Räumen dargestellt, in denen jeweils Puppen kleine Szenen aus dem Hofleben zeigen. Auch ein Miniaturkloster ist zu sehen. Auch Handwerker und ein Markt sind hier dargestellt. Die Puppenstadt wird von mehr als 400 Puppen bevölkert, die vom Hof der Fürstin handgefertigt wurden.
Basierend auf der Website von Mon Plaisir. Die Fotos stammen aus öffentlichen Quellen.
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